Das Humane Immunschwäche-Virus HIV-1 führt langfristig zur erworbenen Immunschwäche AIDS. Übertragen wird HIV vor allem durch ungeschützten Geschlechtsverkehr, wobei schon ein einziger Intimkontakt für eine Infektion ausreichend sein kann.
Übertragungswege
Die Erstinfektion mit dem HIV-Virus zeigt in etwa 50 Prozent aller Erkrankungsfälle folgende Symptome:
Die Erkrankung wird sehr oft mit einem grippalen Infekt oder Pfeifferschem Drüsenfieber verwechselt.
Beim natürlichen Verlauf der HIV-Infektion steigt die Viruslast bereits wenige Tage nach der Erstinfektion steil an und erreicht innerhalb weniger Wochen massiv hohe Werte. Gleichzeitig sinkt die Anzahl der für das Immunsystem immens wichtigen Helferzellen (T-Lymphozyten) deutlich. Diese stabilisieren sich nach einigen Monaten wieder und erreichen oft Normwerte. Nach vier bis zwölf Wochen haben sich Antikörper gebildet, die die Viruslast reduzieren. Bei vielen Patienten bleibt dieser individuelle Setpoint jahrelang auch ohne Behandlung auf diesem Niveau weitgehend stabil.
Da sich die Viren fortgesetzt replizieren und die Helferzellen im Immunsystem verdrängen, kommt es meist nach einigen Jahren ohne Therapie zu Beschwerden oder Erkrankungen. Diese Erkrankungen, beispielsweise Mundsoor oder auch Herpes Zoster, sind ursächlich auf die HIV-Infektion zurückzuführen und weisen meist auf eine Störung der zellulären Immunabwehr hin. Dies sollte gerade bei jungen Menschen ein Anlass sein, einen HIV-Test durchzuführen.
AIDS-definierende Erkrankungen und damit Indikation für einen HIV-Test:
In Deutschland ist die Pneumocystis-Pneumonie die häufigste AIDS-definierende Erkrankung. Sie geht mit der typischen Trias Fieber, trockener Husten und zunehmender Belastungsdyspnoe einher. Dazu kommen Abgeschlagenheit, Leistungsminderung und Gewichtsverlust. Meist über eine bis mehrere Wochen zunehmende Beschwerden. Das Abhören zeigt keine Auffälligkeiten, eventuell ist ein verschärftes Atemgeräusch zu hören.
weitere Krankheitsbilder:
In Deutschland haben die AIDS-definierenden Erkrankungen durch die Einführung antiretroviralen Kombinationstherapien HAART (hochaktive antiretrovirale Therapie) stark abgenommen. In der Regel treten sie heute nur noch bei Patienten auf, die nichts von ihrer AIDS-Erkrankung wissen oder die antiretrovirale Behandlung abgelehnt haben. Damit hat sich die Lebenserwartung von HIV-Patienten in den letzten Jahren erheblich verbessert. Es besteht damit auch kein Grund, HIV-Patienten von bestimmten diagnostischen oder therapeutischen Maßnahmen, großen Operationen und agressiven Chemotherapien auszuschließen.
Problematisch sind heute zum einen die Langzeittoxizität von HAART und zum anderen die Zunahme multiresistenter Viren. Außerdem ist eine komplette Auslöschung mit den zurzeit zur Verfügung stehenden Medikamenten nicht möglich. Bei fast allen Patienten lässt sich die HIV-Infektion mit den vorhandenen Medikamenten heute kontrollieren. Die Betreuung von HIV-Patienten sollte in einem spezialisierten Zentrum in enger Kooperation mit dem Hausarzt passieren. Die regelmäßige Gabe und Einnahme von HAART ist lebenswichtig. Therapiepausen werden nicht empfohlen.
Langzeitnebenwirkungen
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